Maki Koshu

Keramik

Ausstellungskatalog

Mit einem Nachwort von Irmtraud Schaarschmidt-Richter

 

 

 

Betrachtet man MAKI Koshus keramische Arbeiten, würde man zunächst nicht darauf kommen, daß beide hier präsentierte Richtungen aus der gleichen Wurzel stammen, sich auf die Überlieferung, auf alte japanische Traditionen zurückführen lassen. Ja man könnte sogar annehmen, diese Arbeiten stammten von zwei verschiedenen Künstlern.

Aber dem ist nicht so: alle Arbeiten sind von Makis Hand geformt. Das ist nicht einmal ein neues Phänomen, im Gegenteil, stilistisch und technisch konträre Ausdrucksmöglichkeiten finden sich bei zahlreichen japanischen Künstlern seit alter Zeit. Es ist in gewissem Sinne sogar charakteristisch für die japanische Kunst.

Für Maki bedeutet dies einmal eine Anknüpfung an die klassische Teekeramik, zum anderen die Gestaltung von freien Gefäßformen, die aber in bezug auf ihre Technik und ihr Material, ihre Materialbehandlung auf eine sehr viel ältere keramische Epoche zurückgehen, die Zeit der SUE-KI-Keramik, die im 4./5. Jahrhundert aus Korea herüberkam. Schon mit den ausdrucksvollen Pinselschwüngen auf seinen Teeschalen überschreitet er die für die Teekeramik allgemein geforderte Zurückhaltung im Dekor, so daß er mit ihnen einen intensiven, ja fast expressionistischen Ausdruck von neuer Art erreicht. Diese Pinselschwünge, so kann man vermuten, haben etwas mit der Pinselkraft der ostasiatischen Schreibkunst, dem künstlerischen Schreiben von Schriftzeichen zu tun, die Maki nun hier auf seine Teeschalen überträgt, wenn auch nur den Pinselschwung als solchen, nicht die Schriftzeichen selbst, die sich aber durchaus aus solch starken Linien zusammensetzen können.

(aus dem Nachwort)

 

Zum Künstler:

MAKI Koshu wurde 1959 in Kanonji-shi, Kagawa-Präfektur geboren.

1977 begann er das Keramikstudium bei seinem Vater Maki Keishu und beschäftigte sich anschließend hauptsächlich mit der Keramik aus der Zeit der koreanischen Li-Dynastie wie Kohiki, Hakeme und Irabo. 1985 errichtete er einen Einkammer-Ofen, um die alten Techniken genauer zu studieren und gleichzeitig frei anzuwenden.

Seit 1992 präsentiert Maki Koshu seine Arbeiten im Rahmen verschiedener Einzelausstellungen. 2004/05 sind erstmals seine Arbeiten in Berlin und Hamburg zu sehen.

 

 


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