Tonio WalterPolyphem
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England 1982.
Friedrich Thielbeck, ehemals deutscher Seeoffizier, gibt ein Dinner, bei dem ihm eine Nachricht aus dem Falkland-Krieg alte Wunden aufreißt. Er beginnt zu erzählen; von der Geschichte der Polyphem, die zugleich seine Geschichte ist.
Sie führt in das Jahr 1939 und nach Kiel: Friedrich, ehrgeizig und erfolgreich, wird Navigationsoffizier der Polyphem, eines der modernsten Kriegsschiffe der Welt. Bei Kriegsbeginn läuft sie aus, um alliierte Handelsschiffe zu jagen. Es wird eine Fahrt ohne Wiederkehr. Doch zunächst begegnet Friedrich Christine Westcliff. Sie ist Passagier eines der Schiffe, die von der Polyphem aufgebracht werden. Die beiden verlieben sich; etwas, das in dem Leben des Karrieristen nicht vorgesehen war. Nach wenigen Tagen wird Christine von Bord gebracht.
Auf Polyphems weiterer Fahrt kommt es für Friedrich zur Katastrophe: In dem letzten Gefecht des Schiffes verliert er einen brudergleichen Freund und wird verkrüppelt. Während der Gefangenschaft auf einer argentinischen Insel indes, auf der Flucht und in erneuter, britischer Gefangenschaft lernt Friedrich Menschen kennen, die je auf eigene Art wieder Licht in sein Dasein bringen. Dann begegnen sich Friedrich und Christine ein weiteres Mal.
Die historische Vorlage ist die Geschichte der »Admiral Graf Spee«, des vor Montevideo versenkten Kriegsschiffs, mit dessen Bergung 2004 begonnen wurde. Die Ereignisse zu Beginn des 2. Weltkrieges bleiben im wesentlichen unberührt, vom Datum des Auslaufens bis zur Angewohnheit des Kommandanten, Zigarre zu rauchen. Doch bildet das Marinehistorische lediglich den Hintergrund für die Geschichte eines Mannes ohne Vergangenheit, der mit Begeisterung zur See fährt, dem Krieg und Sterben jeden Idealismus nehmen und der nicht zuletzt durch die Begegnung mit einer Frau und der Erfahrung einer großen Liebe seine Zukunft findet.
»Polyphem« ist ein Buch, das den Leser gefangennimmt und bewegt, geschrieben in einer Sprache, wie man sie bei den jüngeren deutschen Schriftstellern nur selten findet.
Tonio Walter Jahrgang 1971, studierte nach dem Wehrdienst bei der Marine ein Semester Architektur und dann Rechtswissenschaften in Bonn und Freiburg i.Br. Nach dem Staatsexamen arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freiburger Universität (Promotion 1999, Habilitation 2004). Seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozeßrecht und Europäisches Strafrecht an der Universität Regensburg. 2002 erschien von ihm die »Kleine Stilkunde für Juristen«. »Polyphem« ist sein erster Roman.
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