KIM Jong-GilNachtkerze
|
Alles in der Poesie wie auch im Leben muß einer vorbestimmten Form folgen.
Diese Grundeinstellung Kim Jong-Gils ist vom Konfuzianismus geprägt, in dessen Geist der Dichter aufwuchs und lebt und der auch seine Texte maßgeblich bestimmt. In den Gedichten zeigen sich aber auch die Einflüsse des angloamerikanischen Imaginismus, der eine möglichst intensive Bildhaftigkeit anstrebt, eine schmucklose, natürliche Sprache und bei dem das Metrum durch einen musikalischen Rhythmus ersetzt wird.
Im Zusammenspiel dieser sich ergänzenden Faktoren erscheinen die Gedichte klassisch und traditionsbewußt, häufig in Verbindung mit einer außergewöhnlichen visuellen Schärfe.
Kim Jong-Gils Texte sind von östlichen und westlichen, von traditionellen und modernen Komponenten geprägt, sie zeigen einen unverkennbaren Stil, der auch den europäischen Leser in seinen Bann zieht.
»die
Gedichte Kim Jong-Gils
dürften für deutschsprachige Leser eine
Entdeckung sein. Grandios einfach, mal in naives Parlando zerfließend,
mal in zarter geometrischer Strenge verharrend, erinnern sie den westlichen
Leser oft an imagistisch inspirierte Texte von Charles Simic oder Charles Reznikoff
Aber auch Rolf Dieter Brinkmann hätte an Kim Jong-Gils schwebender
Konkretion gewiss seine Freude gehabt«
DIE ZEIT 20. November 2003
KIM Jong-Gil wurde 1926 in Andong (Südkorea) geboren. Seit 1958 wirkte er als Professor für Anglistik an der Korea Universität in Seoul. Bereits 1946 hatte er begonnen, Gedichte in Zeitschriften zu veröffentlichen. In all den Jahren sind nicht viel mehr als 200 Gedichte entstanden, was sicher auch mit dem Perfektionismus des Verfassers zusammenhängt. Trotz der geringen Zahl von Veröffentlichungen gehört Kim Jong-Gil zu den bekanntesten und einflußreichsten Dichtern Südkoreas und wurde vielfach ausgezeichnet. |
Bestellung
per e-mail beim Verlag (versandkostenfrei innerhalb Deutschlands)
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen habe ich zur Kenntnis genommen.